Das Material ist die Maschine – der Formgedächtniseffekt

VERÖFFENTLICHT AM
21.03.2018
Autor
Müller-Wirth
Kategorie
Gründerstory
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Das KIT-Start-up memetis ermöglicht mit dem Prinzip des Formgedächtniseffekts hohe Schaltkräfte bei besserer Integrierbarkeit und höherer Flexibilität. Einsatz findet diese Technologie vor allem im Bereich der Medizintechnik und Analytik.

memetis ermöglicht große Kräfte und Bewegungen auf kleinstem Raum. Durch die Entwicklung folienbasierter Miniatur-Aktoren aus Formgedächtnislegierungen (FGL) haben sie das erreicht. Formgedächtnislegierungen sind metallische Legierungen, welche sich im kalten Zustand sehr leicht deformieren lassen und sich durch Erwärmung wieder selbstständig in ihre Gedächtnisform zurückwandeln. Dabei werden Wege zurückgelegt und Kräfte erzeugt. Auf dieser Basis kann eine Vielzahl an Komponenten und Systemen in verschiedenen Industrien weiter stark miniaturisiert werden und schafft somit ganz neue Anwendungen. Von Automotive über Consumer Electronics und der Luft- und Raumfahrt bis hin zu Medizintechnik und Analytik werden die spezifischen Vorteile von memetis FGL-Miniatur-Aktoren eingesetzt.

Die zündende Idee kam den Gründern im Zuge der Promotion am Institut für Mikrostrukturtechnik (IMT) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). In dieser Zeit hatten sie bereits viel Erfahrung mit Miniatur-Aktoren aus FGL sammeln können. Dabei hat sich der Wille gefestigt, diese Technologie in der Aktorik zur Marktreife weiterzuentwickeln und einem breiten Spektrum an Nutzern zugänglich zu machen. Dies ist auch memetis erklärtes Ziel, die FGL-Miniatur-Aktorik in seiner vollen Breite nutzbar und marktfähig zu machen.

Die offizielle Gründung von memetis erfolgte im Februar 2017. Bis September 2018 werden die vier Jungun­ternehmer durch das Programm EXIST Forschungstransfer Phase I unterstützt. Die Weiterentwicklung der Technolo­gie und die Anpassung an Kundenanforderungen liegen in den Händen von Dr. Marcel Gültig, Dr. Hinnerk Oßmer und Dr. Christof Megnin. Christoph Wessendorf kam im Frühjahr 2015 zum Gründerteam dazu, um die kaufmännischen Aspekte der Gründung abzudecken.

Der nächste wichtige Schritt im Entwicklungsprozess des jungen Unternehmens ist die Serienfertigung, wodurch memetis ihr Geschäft gut skalieren und entsprechend wachsen kann. „Die Herausforderung“, erklärt Wessendorf, „ist ein Bauteil in Stückzahl 1 händisch aufzubauen und dieses dann auf 100, 1.000, 10.000 Stück zu erhöhen. Somit müssen wir die Bauteile in der Entwicklung schon auf Produzierbarkeit ausrichten, Prozesse klar definieren und die technische Umsetzung einfahren und prüfen. Danach folgen das kontinuierliche Qualitätsmanagement sowie die Zertifizierung. Wenn wir das geschafft haben, können wir unsere Umsatzplanung erreichen und voll in eine Wachstumsphase starten. Ebenso können wir dann viel aktiver am Markt auftreten.“

Für die Unterstützung seitens der KIT-Gründerschmiede waren Sie von Anfang an dankbar, ob der Beratung für Fördermittelanträge, Finanzierungsberatung oder Pitchtraining. „Wir durften auf ein hervorragendes Netzwerk an Mentoren zurückgreifen, die wir in mehreren Accelerator-Programmen kennengelernt haben.“ So nahm memetis beispielsweise am upCAT teil – einem Förderprogramm des KIT, das Gründer in der Frühphase bei der Konkretisierung des Ge­schäftsmodells unterstützt. Ihren Mentor fanden sie in Tobias Grab, der neben der ersten KIT-Ausgründung Cynora gerade sein zweites Start-up aufbaut.

Mit Ihrem Umzug vom Campus Nord in die Karlsruher Weststadt im März 2018 hat memetis den nächsten Schritt in die Unternehmerwelt getan. Auch wenn sie mit dem KIT stets verbunden sein werden, nicht zuletzt durch die abgeschlossene Beteiligung des KIT an memetis im Februar.

 

Website: http://www.memetis.com

Kontakt:

Christoph Philipp Wessendorf
Co-Founder & Managing Director

memetis GmbH
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1 | Geb. 321 | Raum 209 |
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Mobil: +49 174 6858773
E.Mail: christoph.wessendorf@memetis.com

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