Das Unternehmen Lightrig GmbH entwickelt eine Software, mit der die Beleuchtung virtueller Objekte in Visualisierung und Animation durch Benutzereingaben komfortabel beeinflusst werden kann. Die Software kommt vor allem in der Film-, Fernseh- und Medienproduktion zum Einsatz. Damit ist nicht nur eine konsistente und plausible Beleuchtung virtueller Gegenstände sondern auch die durchgängige Umsetzung von Designvorgaben möglich. Wir haben das Team von Lightrig im Interview zu der Idee, der Gründungszeit und den Zukunftsaussichten befragt.
Wofür steht Ihr Unternehmen?
Die Lightrig GmbH entwickelt Software zur künstlerischen Manipulation des physikalisch basierten Lichttransports – mit anderen Worten helfen wir Künstlern in Film- und Animationsstudios, die komplexen Computersimulationen zur Bilderzeugung besser zu verstehen und kreativ zu beeinflussen. Wir stellen somit die Brücke zwischen Technikern und Künstlern her.
Das Team von Lightrig (v.l.n.r.): Thorsten-Walther Schmidt, Anton S. Kaplanyan, Carsten Dachsbacher, Timur Davidenko
Wo und wie kam Ihnen die zündende Idee zur Gründung?
Die Idee entstand in der Forschung am Institut für Visualisierung und Datenanalyse (IVD) des KIT unter Leitung von Carsten Dachsbacher. Der Impuls zum Gründen kam von Anton Kaplanyan, der vor Beginn seiner Promotion bereits viel Erfahrung in der Wirtschaft sammeln konnte und so den konkreten Nutzen der bahnbrechenden Forschung am Institut für die (Film-)Industrie erkannte.
Wie hat sich Ihr Gründungsteam zusammengefunden?
Drei der Gründer kannten sich bereits aus ihrer gemeinsamen Arbeit am KIT. Der vierte Gründer kommt aus dem Netzwerk eines Gründers.
Worin sehen Sie die Vorteile, Ihr eigener Chef zu sein?
Unabhängigkeit; Eigenverantwortung; Kontrolle; Effizienz
Welche Eigenschaft sollte man aus Ihrer Sicht als Gründer mitbringen?
Eigenverantwortung; Risikobereitschaft; Durchhaltevermögen; Selbstsicherheit; gutes Netzwerk; Bereitschaft, unangenehme Dinge zu tun; Lernbereitschaft und -fähigkeit; Gelassenheit/Fehlertoleranz
Wo sehen Sie die Hürden auf dem Weg zum erfolgreichen Unternehmen? Wo haben Sie sich Unterstützung geholt?
Der Schritt von Interesse des Kunden zu Investment ist nicht einfach. Ideen gut finden können viele, dafür tatsächlich Geld auszugeben wenige. Verhandlungen mit erfahrenen, großen Unternehmen können mitunter zäh sein.
Das Projekt startete Ende 2013 im Rahmen des Forschungsbetriebs am IVD. 2014 wurden wir über das Programm Helmholtz-Enterprise durch das KIT bzw. die Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren gefördert.
Wie sind Sie in der Gründungsphase mit dem höheren Arbeitsaufwand umgegangen?
Vieles lässt sich nach dem Prinzip „Augen zu und durch“ erledigen. Start-ups sind auch nicht für jedermann; Engagement und persönliche Verantwortung helfen ebenfalls, motiviert zu bleiben.
Haben Sie Tipps für andere junge Unternehmensgründer?
Heterogene Teams (mit unterschiedlichen Erfahrungen und Fähigkeiten) arbeiten besser zusammen. Unabhängigkeit sollte man frühzeitig herstellen und wahren. Man sollte sich hohe Ziele stecken, aber auf Dinge konzentrieren, die tatsächlichen Wert schaffen. Und schließlich ist ein gutes Netzwerk (Gründer + Kunden) entscheidend.
Kurzübersicht:
- Gründer: Thorsten-Walther Schmidt (Geschäftsführer), Anton S. Kaplanyan, Timur Davidenko, Carsten Dachsbacher
- Gründung: 2014
- Homepage: www.lightrig.de
- Kontakt: contact@lightrig.de
- Branche: Software & Informationstechnologie